Chihuahua Bonn
 

URSPRUNG:

Mexico

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES:

24.03.2004

VERWENDUNG:

Gesellschaftshund

KLASSIFIKATION FCI:

Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde

Sektion 6 Chihuahueño

Ohne Arbeitsprüfung

KURZERER GESCHICHTLICHER ABRISS:

Der Chihuahua gilt als der kleinste Rassehund der Welt und trägt den Namen der größten Provinz der Republik Mexico (Chihuahua). Man nimmt an, daß diese Hunde dort früher in Freiheit lebten und zur Zeit der Zivilisation der Tolteken von den Eingeborenen eingefangen und domestiziert wurden. Darstellungen eines Zwerghundes, der "Tecchichi" hieß und in Tula lebte, wurden dort für Verzierungen der Stadtarchitektur verwendet; diese kleinen Statuen sehen dem heutigen Chihuahua sehr ähnlich.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:

Dieser Hund hat eine kompakte Körperform. Von ganz wesentlicher Bedeutung ist die Tatsache, daß sein Schädel die Form eines Apfels hat und daß er seine mäßig lange Rute hoch erhoben trägt; entweder ist sie gebogen oder halbkreisförmig gerundet, mit gegen die Lendengegend gerichteter Spitze.

WICHTIGE PROPORTIONEN:

Die Körperlänge ist etwas größer als die Widerristhöhe; gewünscht wird jedoch ein fast quadratischer Körper, speziell bei den Rüden. Bei den Hündinnen ist wegen der Trächtigkeit ein etwas längerer Körper zulässig.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):

Flink, aufmerksam, lebhaft und sehr mutig.

KOPF, OBERKOPF, Schädel:

Schön gerundet Apfelkopf (ein charakteristisches Merkmal der Rasse) ohne Fontanelle sind vorzüglich , obwohl eine kleine Fontanelle zugelassen ist.

Stop:

Sehr ausgeprägt, tief und breit, da die Stirne über den Ansatz des Fangs gewölbt ist.

Nasenschwamm:

Mäßig kurz, geringfügig aufgeworfen; jede Farbe ist zulässig.

Fang:

Kurz, von der Seite gesehen gerade, am Ansatz breit, sich gegen die Spitze hin verjüngend.

Lefzen:

Trocken und gut anliegend.

Wangen:

Wenig entwickelt und sehr trocken.

Kiefer:

Zähne Scherengebiß oder Zangengebiß.- Vorbiß und Rückbiß sowie jede andere Stellungsanomalie der Ober- oder Unterkiefer sind streng zu bestrafen.

Augen:

Groß und von rundlicher Form, sehr ausdrucksvoll, nicht hervorquellend, vollkommen dunkel gefärbt. Helle Augen sind zulässig, aber nicht erwünscht.

Ohren:

Groß, aufgerichtet, entfaltet und ausführlich geöffnet, breit an ihrem Ansatz, sich gegen die leicht abgerundete Spitze allmählich verjüngend. In der Ruhestellung sind sie seitlich in einem Winkel von 45° geneigt.


HALS:

Obere Linie leicht gewölbt.

Länge:

Mittellang

Form:

Dicker bei den Rüden als bei den Hündinnen.


Haut:

Ohne Wamme; bei der langhaarigen Varietät ist das Vorhandensein einer Halskrause mit längerem Haar höchst erwünscht.


KÖRPER:

Kompakt und gut gebaut.

Obere Profillinie:

Gerade.

Widerrist:

Wenig ausgeprägt.

Rücken:

Kurz und fest.

Lenden:

Stark muskulös.

Kruppe:

Breit und stark, fast flach oder leicht geneigt

Brust:

Brustkorb breit und tief, Rippen gut gewölbt; von vorne gesehen geräumig, aber nicht übertrieben, von der Seite gesehen, bis zu den Ellenbogen reichend, nicht faßförmig.

Untere Profillinie und Bauch: Durch einen deutlich aufgezogenen Bauch gebildet. Ein schlaffer Bauch ist zulässig, aber nicht erwünscht.

RUTE:

Hoch angesetzt und von mäßiger Länge; am Ansatz breit, sich gegen die Spitze zu allmählich verjüngend, flach aussehend. Die Tragart der Rute ist ein wichtiges charakteristisches Merkmal der Rasse, bei Bewegung befindet sie sich entweder hoch im Bogen erhoben getragen, oder halbkreisförmig gerundet mit gegen die Lendengegend gerichteter Spitze, was dem Körper Ausgewogenheit verleiht, niemals zwischen den Läufen oder unterhalb der Oberlinie aufgerollt. Die Behaarung ist entsprechend der Haar- Varietät dem Haarkleid des übrigen Körpers angepaßt. Bei der langhaarigen Varietät bildet das Haar Federn. In der Ruhestellung ist die Rute hängend und bildet einen leichten Haken.


GLIEDMAßEN:

VORDERHAND:

Vorderläufe gerade und von guter Länge; von vorne gesehen bilden sie mit dem Ellenbogen eine gerade Linie; von der Seite gesehen stehen sie senkrecht.

Schultern:

Trocken und wenig bemuskelt; die Winkelung zwischen Schulterblatt und Oberarm ist angemessen.

Ellenbogen:

Fest und eng am Körper anliegend, was eine freie Bewegung der Vorderhand gewährt.

Vordermittelfuß:

Leicht schräg gestellt, kräftig und biegsam.

HINTERHAND:

Gut bemuskelt, mit langen Knochen, senkrecht und zu einander parallel, mit guten Winkelungen am Hüftgelenk, am Knie und am Sprunggelenk, in Übereinstimmung mit den Winkelungen der Vorderhand.

Hintermittelfuß:

Kurz, mit gut ausgebildeten Archillessehnen; von hinten betrachtet sind sie gerade und senkrecht gestellt.

PFOTEN:

Sehr klein und oval, mit gut auseinanderstehenden, aber nicht gespreizten Zehen (weder Hasenpfoten noch Katzenpfoten); die Krallen sind besonders gut gewölbt und mäßig lang; die Ballen sind gut entwickelt und sehr elastisch; Afterkrallen müssen entfernt sein, außer in den Ländern wo das Kupieren gesetzlich verboten ist.

GANGWERK:

Der Schritt ist lang und elastisch, energisch und aktiv, mit gutem Vortritt der Vorderhand und gutem Schub der Hinterhand. Von hinten gesehen sollen sich die Hinterläufe zueinander fast parallel bewegen, so daß die Fußspuren der Hinterpfoten genau in diejenigen der Vorderpfoten zu liegen kommen. Mit zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Gliedmassen die Tendenz, in Richtung der zentralen Schwerpunktslinie zu konvergieren (single track). Dabei bleibt der Bewegungsablauf frei und elastisch, ohne sichtbare Anstrengung, der Kopf erhoben und der Rücken fest.

HAUT:

Glatt und elastisch auf der ganzen Körperoberfläche.


HAARKLEID:

HAAR:

In dieser Rasse existieren zwei Haar- Varietäten.

Varietät Kurzhaar:

Das Haar ist kurz und am ganzen Körper gut anliegend; wenn Unterwolle vorhanden ist, ist das Haar etwas länger; leichtes Haar an der Kehle und am Bauch ist zulässig; das Haar, ist etwas länger am Hals und an der Rute, kurz im Gesicht und an den Ohren. Es ist glänzend und seine Beschaffenheit ist weich. Haarlose Hunde werden nicht geduldet.

Varietät Langhaar:

Das Haar soll fein und seidig sein, schlicht oder leicht gewellt; eine nicht zu dichte Unterwolle ist erwünscht. Das Haar ist länger und bildet Federn an den Ohren, am Hals, an der Hinterseite der vorderen und hinteren Extremitäten, an den Pfoten und an der Rute. Hunde mit langem und aufgebauschtem Haar wie ein. Malteser werden nicht akzeptiert.

FARBE:

Alle Farben in allen möglichen Schattierungen und Kombinationen sind zulässig.


GEWICHT:

Bei dieser Rasse wird nur das Gewicht in Betracht gezogen, nicht die Größe.

Gewicht:

Ideal Gewicht zwischen 1,5 und 3 Kg. Trotzdem werden Hunde zwischen 500gr. und 1,5 kg akzeptiert. Exemplare über 3 Kg werden ausgeschlossen.


FEHLER:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

• Schmaler Schädel.

• Langer Fang.

• Vor- und Rückbiß.

• Fehlen einzelner Zähne.

• Verdoppelung von Zähnen (Zurückhaltung der Milchzähne).

• Reformierte Kiefer.

• Auge klein, eingesunken oder hervorquellend.

• Zugespitzte Ohren.

• Kurzer Hals.

• Langer Körper.

• Aufgezogener Rücken oder Senkrücken (Lordose oder Xyphose).

• Abfallende Kruppe.

• Schmale Brust, flacher Rippenkorb.

• Schlecht angesetzte, verdrehte oder kurze Rute.

• Kurze Gliedmassen.

• Abstehende Ellenbogen.

• Zu eng gestellte Hinterläufe.

Schwere Fehler

  • Schmaler Schädel
  • Auge klein, eingesunken oder hervorquellend
  • Langer fang
  • Vor- und Rückbiß
  • Luxation der Kniescheibe.

AUSSCHLIEßENDE FEHLER:

• Schlanker, leichter, langgestreckter hirschähnlicher Typ. (Hunde mit einer untypischen Struktur oder ein sehr feiner Kopf, langer Hals, schlanker Körper, lange Läufe

  • Exemplare mit einer sehr offenen Fontanelle.

• Hängeohr oder kurzes Ohr.

• Extrem langer Körper.

• Fehlen der Rute.

• Bei der Varietät Langhaar : Hunde mit sehr langem, feinem und wie beim Malteser
aufgebauschtem Haar.

• Bei der Varietät Kurzhaar: haarlose Stellen (Alopezien).

• Gewicht über 3 kg.

N.B.:

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Dieser geänderte Standard ist ab September 2004 gültig

Zusatz:

Bei der Zucht des Chihuahua`s in der Bundesrepublik Deutschland sind die Vorschriften des Tierschutzgesetzes zu beachten, bezüglich des Mindestgewichts sowie anderer Merkmale